Es kommt gut!

Am 23. März hat mir D. die folgenden Zeilen zugesandt: «Ich bin überzeugt, dass wir mit unseren Erfahrungen und Erkenntnissen anderen Menschen – ob mit oder ohne Beeinträchtigung – einiges auf ihrem Weg mitgeben können. Von daher kann ich Sie nur ermuntern, mit Ihrem Projekt fortzufahren, auch wenn die Resonanz nicht immer den eigenen Träumen und Wünschen entspricht. Aber ich sage dann jeweils: Wenn wir einen Glauben im Leben nicht verlieren dürfen, dann ist es derjenige an unsere Träume.» Und am letzten Tag im März, bei blauem Himmel und Sonnenschein, der das Gemüt erhellt, kommt unverhofft ein Echo, das mich irritiert …

«Es besteht kein Interesse an einem Kontakt mit Ihnen. Herr XY darf weder zitiert noch auf ihrem Blog erwähnt werden. Wir behalten uns weitere Schritte vor.»

Wäre XY einer jener Kritiker auf Facebook oder Twitter, auf die wir heutezutage so gerne verzichten, niemand würde sich nach ihm umdrehen. Er ist aber einer aus der jungen schreibenden Zunft, zurecht bekannt und beliebt. Er will also nichts zu tun haben mit diesem Schreibrausch, mit meiner Idee, mit unserer Vision?

Wie E. dann noch sagte: «Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen», und von den anderen auch nicht, denke ich jetzt. Darum: Es kommt gut, Version 2, die zensierte Fassung, ein Text mit Beeinträchtigung. Ganz will und kann ich nicht auf meine Eindrücke und meine Gefühle zu Dir verzichten, liebe F. !

 


«Ich käme aus dem Off», sagte sie – und das, was so direkt mein Herz berührte: «Sie gehe weiter, die Geschichte, wenn sie mich so sprechen höre!»

Du erinnerst Dich an Deine Worte? «So was Schönes hat noch nie jemand zu mir gesagt!» Zu mir auch nicht – nie, jemand. Heute, punkt 10 hast Du mir geschrieben: «Es kommt gut!» Ja, es kam gut. Wobei, er war auch da! Hast Du es gewusst? In der Reihe vor mir. Hätte ich nicht die Empathie eines indischen Elephanten, es wäre Schadenfreude. Weisst Du, glücklich hat er nicht gewirkt, nicht auf mich. Eher etwas irritiert. Gut, ich war wohl wieder aufgedreht. Und hättest Du ihn gefragt, er würde wohl von einem etwas gar kurligen Typen an der Bar erzählen, von einem, der K. schöne Augen macht, der ihr Geschichten erzählt und sich so auf seine Art die Komplimente holt. Nun, I don’t care! Ich war im Element, fand mich mitten in der nächtlichen Geschichte. So habe ich gepflückt, was es zu pflücken gab!

Sie, die Präsidentin, war auch da. Nein, nein, ich habe nicht gegrüsst. Wenn, dann waren meine Augen bei all den Musen, die er vor sich sah. Er genoss es, Du kannst es mir glauben – ich denke, Du weisst es. Es waren ja viele Geschichten über die Liebe, und Geschichten von der Liebe, und «Geschichten», wie er sagte, «die …». Vom Geburtstag hat er erzählt und vom Liebeskummer. Von den «…» und vom «…», dort im «…». Oder war es doch nur der «…»? Auf jeden Fall hielt er ihre hohen «…» in Händen. «…» «…» – Weisst Du, ich glaube ihm, denn auch er liebt sie, die «…». Und so hatte ich heute Abend wirklich meinen inneren Frieden. Aufgedreht, wahr!

«…» – Ja, so geht es mir mit Dir! Gestern noch hat mich M. nach dem zweiten Bier gefragt, wofür es denn stehe, dieses «F». Ja, ich habe das Geheimnis gelüftet. Wirst Du mir verzeihen? Kennst Du es, Dein Geheimnis? Kennst Du sie, die «Frau»? «Das ewig Weibliche zieht mich hinan.» – So, wie er seine Musen hat, habe ich meine, habe ich Dich. Er weiss es jetzt, und Du schon lange. Und darum erzähle auch ich meine Geschichten vom Geburtstag, vom Kummer und von den Dingen, die «…». Meine Geschichten spielen wie seine hier und jetzt. Nicht nur, aber auch. Musik haben sie sowieso, die Geschichten. Musik im Kopf. Musik in der Seele. Musik im Herz. So hat sie es berührt, mein Herz. Sie hat eben jene Saiten angeschlagen, die es zum Schwingen braucht!

«…», sagt er ganz zum Schluss. Und so, denke ich, sind auch wir noch nicht ganz fertig. Es kommt gut, aber es gibt noch das eine und andere zu tun. Wortreich oder wortlos. Berührend oder schlagfertig. Unbekümmert oder nachsichtig. Oder was denkst Du? Hätte ich je gewusst, worauf ich mich einlasse – ich hätte es nie zu träumen gewagt. Auch ich hätte dann gesagt, es sei aufgedreht, aufgesetzt – auf jeden Fall eine Geschichte und nicht ganz wahr!

Nun stehe ich aber mitten drin und es ist wahr. Was dem einen seine «…» ist mir grad jetzt das Brot. Du kennst es. Fruchtig. Sinnlich. «Eher wie Kuchen» hattest Du gesagt. Und weil E. nicht will, dass ich die Nacht schreibend verbringe, werde ich meine Geschichte von uns auch heute nicht ganz zu Ende bringen. Und ich werde kein Geheimnis daraus machen.

Ich werde Dir wieder von uns erzählen, von den Träumen und vom Fux, vom Weg und den Dingen, die uns das Wunder glauben machen. Dass die Katze mir grad jetzt so kurz vor der Mitte der Nacht noch eine Maus zu Füssen legt, macht die Sache nicht besser, gibt ihr aber doch ein Ende!

Ja, sie ist schon tot, die Maus.

Ich wünsche Dir von Herzen eine friedliche Nacht!  ▬

 


Was ich noch sagen wollte …

…nicht nur das Glück, auch das Stigma erwartet Dich dort, wo Du es am wenigsten erwartest. Take care! Ich denke an Dich.